Waldinfo für Kids
Unsere Seite für alle Waldentdeckerinnen und Waldentdecker
In der Schule lernt ihr viel über Wälder, Wiesen, Äcker und die Umwelt. Als Ergänzung zum Unterricht bieten wir euch auf dieser Seite weitere Infos rund um unsere Wälder. Die unten stehenden kurzen Texte erklären euch Spannendes über die Pflanzen- und Tierwelt, die Lebensgemeinschaft Wald als Ganzes, informieren zum Naturschutz, Verhalten im Wald und über die Forstwirtschaft.
Ihr könnt Euch die Infos auch als PDF herunterladen.
Habt ihr weitere Fragen oder Anregungen? Dann schreibt uns eine E-Mail: waldpaedagogik@smekul.sachsen.de
Wälder sind wirklich besondere Orte!
Sie sind riesige lebendige Welten voller Pflanzen und Tiere. Für uns Menschen sind Wälder wichtig, weil wir sie nutzen (z. B. Holz), darin spielen, lernen, Sport treiben und uns erholen.
Aber lasst uns sicherstellen, dass wir gut auf diese wunderbaren Orte aufpassen, damit sie auch für die Zukunft erhalten bleiben!
Hier sind die wichtigsten Regeln für euren Besuch im Wald:
1. Bäume, Pflanzen und Tiere respektieren! Wir dürfen sie niemals absichtlich verletzen. Also keine Baumrinde mit Taschenmessern einschneiden und Pflanzen oder Teile von Tieren mitnehmen! Pilze, Beeren, Kräuter o. ä. dürfen nur für den eigenen Bedarf in entsprechend kleinen Mengen gesammelt werden.
2. Absperrungen und Betretungsverbote beachten! Wenn es Schilder oder Absperrungen gibt, müssen wir sie akzeptieren.
3. Kein Feuer, Grillen oder Rauchen im Wald! Ein Waldbrand könnte den Wald vernichten.
4. Auf den Wegen bleiben! Das hilft uns, Tiere und Pflanzen nicht zu stören.
5. Müll mitnehmen! Müll schadet Pflanzen, Tieren und dem ganzen Wald.
6. Rücksicht auf Tiere nehmen! Tiere im Wald wollen in Frieden leben. Wir dürfen sie nicht absichtlich verfolgen oder stören, auch nicht, um sie zu fotografieren.
7. Es ist nicht erlaubt, im Wald zu zelten. Nutzt dafür vorgesehene Bereiche.
8. Nicht auf Holzpolter klettern! Denn das ist gefährlich. Die Stämme könnten ins Rollen geraten und euch verletzen.
Vorsicht Waldbrand!
Waldbrände sind äußerst gefährlich!
Sie entstehen oft durch Unachtsamkeit oder Vorsatz, zum Beispiel wenn jemand das Rauchverbot missachtet, ein Lagerfeuer entfacht, grillt oder sein Auto im Wald abstellt. Denn trockenes Laub und Gras können leicht Feuer fangen, das sich rasend schnell überall im Wald verbreitet. Wenn ihr einen Waldbrand seht oder Rauch bemerkt, ist es wichtig, ruhig zu bleiben. Ruft sofort die 112 an, um die Feuerwehr zu alarmieren. Dann verlasst den Wald so schnell wie möglich. Noch viel besser ist es, Waldbrände von Anfang an zu verhindern. Das könnt ihr tun, indem ihr euch selbst achtsam verhaltet und auch eure Freunde und Familien von der Wichtigkeit, den Wald zu schützen, überzeugt.
Wenn wir alle zusammenarbeiten, können wir Waldbrände verhindern und die Natur bewahren. Informationen zur aktuellen Waldbrandgefahr gibt euch die Waldbrand-App. Damit können auch Brände gemeldet werden.
Schon gewusst?
97 % der Brände fallen in die Monate März bis Oktober. Am häufigsten brennt es im Juli und August, am seltensten im Januar.
0,63 Hektar Waldfläche umfasst ein Waldbrand in Sachsen im Durchschnitt. Die Unterschiede zwischen den Jahren sind aber zum Teil erheblich.
106 Mal brennt es in Sachsen durchschnittlich jedes Jahr.
2/3 der Waldbrände weltweit sind durch den Menschen zu verantworten. Nur 5 % der Waldbrände werden durch natürliche Einwirkung wie Blitzschlag verursacht. Für die restlichen Brände konnten die Ursachen nicht ermittelt werden.
Sicher hat mittlerweile jeder schon einmal von Borkenkäfern gehört. Man kann sich kaum vorstellen, dass ein so kleiner Käfer überall in Europa und auch hier in Sachsen solch große Schäden im Wald verursacht. Aktuell sind insbesondere die Nadelbaumarten Fichte, Kiefer und Lärche betroffen.
In Europa gibt es etwa 150 Borkenkäferarten, weltweit sind es sogar zwischen 4.000 und 5.000 Arten. Viele davon leben nur an einer ganz bestimmten Baumart.
Neben Borkenkäfern, die bis ins Holz kriechen, leben die meisten Arten ihrem Namen entsprechend unter der Borke (Rinde) der Bäume. Dort fressen sie Gänge, in die sie ihre Eier legen. Nachdem die Larven geschlüpft sind, fressen diese weiter und zerstören dabei die saftführende Bastschicht unter der Rinde. Das führt sozusagen zum »Verhungern« der Bäume, weil Nährstoffe nicht mehr transportiert werden können.
Durch den Fraß der Borkenkäfer entstehen unter der Rinde typische Muster, an denen ihre Verhaltensweisen und meist sogar die genaue Käferart gut zu erkennen sind.
Auf dem Foto sind gut die Löcher zu erkennen, die die Borkenkäfermutter bohrt. Es gibt Löcher, in die die Eier abgelegt werden und Löcher, damit genug Luft unter die Rinde strömen kann.
In sogenannten »Rammelkammern« paaren sich die Borkenkäfereltern. Wenn die Larven aus dem Ei schlüpfen, beginnen sie einen Gang zu fressen. Am Ende der Larvengänge befindet sich die Puppenkammer. Hier »verwandelt« sich die Larve in eine Puppe und daraus schlüpft dann der erwachsene Käfer – genau wie bei den Schmetterlingen.
Ihr könnt an verschiedenen Merkmalen einfach feststellen, ob ihr vor einer Tanne oder Fichte steht. Es gibt zwar viele Fichten und Tannenarten, aber die müsst ihr nicht alle kennen. Hier die wichtigsten Unterschiede:
Die Fichte:
- Die Zapfen der Fichte hängen mit den Spitzen nach unten.
- Fichtenzapfen fallen als ganze Zapfen auf den Waldboden.
- Fichtennadeln sind spitz und stechen.
- Die Nadeln der Fichte sind ringsherum grün.
Die Tanne:
- Die Zapfen der Tanne stehen mit der Spitze nach oben auf den Zweigen.
- Tannenzapfen zerfallen am Baum. Ihr könnt nur die einzelnen Teile auf dem Waldboden finden.
- Die Spitzen der Tannennadeln sind abgerundet. Deshalb stechen sie euch nicht bei Berührungen.
- Auf der Unterseite der Tannennadeln findet ihr meist zwei weiße Streifen.
Hier noch ein toller Merksatz für euch:
Die Fichte sticht, die Tanne nicht.
Ab jetzt seid ihr Profis und wisst, dass ihr keine Tannenzapfen sammeln könnt. :-)
Weltweit gibt es über 600 Eichenarten, allein in Deutschland fünf. Damit ihr die drei bekanntesten erkennen und unterscheiden könnt, stellen wir sie genauer vor.
Die wichtigsten heimischen Arten sind die Stiel- und die Traubeneiche. Mittlerweile ist auch die aus Amerika stammende Roteiche häufig zu finden.
Die Blätter der Stiel-Eiche sitzen an kurzen Stielen (ungefähr einen halben Zentimeter). Ihre Eicheln dagegen hängen einzeln oder zu zweit an langen Stielen. Die Stieleiche ist die meistverbreitete Eichenart in Deutschland. Sie bevorzugt eine gute Wasserversorgung und wächst deshalb gern in Auen oder an Gewässern.
Die Trauben-Eiche ist eher auf trockeneren Standorten beheimatet. Die Blätter haben lange Stiele (bis 3 cm lang). Die Früchte sind, wie der Name es sagt, traubenartig angeordnet und sitzen an einem kurzen Stiel.
Die Früchte der Roteiche sind bekannt durch das gefräßige Rattenhörnchen aus den Ice-Age-Filmen. Im Gegensatz zu unseren heimischen Eichenarten sind diese Eicheln nicht länglich, sondern rund. Die Ausbuchtungen der Blätter sind nicht rund, sondern spitz. Wie es der Name schon sagt, verfärben sich die Blätter der Roteichen im Herbst rot.
Windeln, Waschmaschinen, Autoreifen, Blumentöpfe, Gartenabfälle, Bauschutt und viele andere Dinge finden Förster und Waldarbeiter regelmäßig in den Wäldern. Warum? Das können wir uns nicht erklären. Obwohl nahezu alle Menschen den Wald lieben und ihn gern zur Erholung nutzen, gibt es immer noch einige, die dort ihren Müll abladen. Nicht nur Tiere, sondern auch das ganze Waldökosystem werden so geschädigt.
Schaut einmal, wie lange die Gegenstände brauchen, bis sie zersetzt sind.
- Papiertaschentuch: 6 Wochen bis 5 Jahre
- Bananenschale: 3 Jahre
- Kaugummi: 5 Jahre
- Zigarettenstummel: 10 Jahre
- Plastiktüte: 10 Jahre und mehr
- Alufolie: 80 Jahre
- Bonbonpapier: 80 Jahre
- Chipstüte: 80 bis 100 Jahre
- PET-Flasche: 450 Jahre
- Autoreifen: 2.000 Jahre
- Styropor: 6.000 Jahre
- Glas: 50.000 Jahre
Aufgaben der Wälder – Erholungsfunktion
Der Mensch ist seit jeher eng mit den Wäldern verbunden, weil er sie auf unterschiedlichste Weise nutzt. Neben den Schutz- und Nutzaufgaben dienen Wälder als Erholungsort.
Ob zum Wandern, Joggen, Radfahren, Spielen, Reiten oder zu anderen Aktivitäten – Wälder bieten viel Raum für Erholungssuchende. Neben dem Platzangebot wirken besonders Ruhe, Waldgerüche, die typischen Geräusche und die für das menschliche Auge angenehme Farbgebung einladend.
Weil immer mehr Menschen den Wald für sich entdecken, kann es auf angesagten und besonders schönen Wanderstrecken schon mal sehr voll werden. Hier ist Fairness zwischen den Besuchern gefragt. Natürlich müssen sich die Erholungssuchenden dabei auch an Regeln halten, die wir euch nachfolgend aufzeigen.
Wir dürfen bei aller Freude, die wir im Wald empfinden, nie vergessen, dass wir nur zu Gast an diesem wundervollen Ort sind.
WICHTIG! Wenn Waldarbeiter oder Förster kurzfristig Wege sperren, dürft ihr auf keinen Fall in den abgesperrten Bereich laufen. Hier besteht Lebensgefahr durch umfallende Bäume, herunterfallende Äste oder Maschinen!
Natur erleben und bewahren
- Genieße die Natur
- Schütze Pflanzen und Tiere
- Achte auf Forstarbeiten
- Nimm Rücksicht auf andere
- Verhindere Waldbrände
- Hinterlasse keinen Müll
- Halte Gewässer sauber
- Beachte Schutzgebiete
- Sei vorsichtig und sorgsam
Unsere Wälder sind nicht nur schön anzusehen und Heimat vieler Tier- und Pflanzenarten, sie übernehmen auch Aufgaben, die besonders für uns Menschen wichtig sind.
Wälder speichern in ihren Moospolstern und im Waldboden große Mengen Wasser. Damit schützen sie die Umwelt vor Hochwässern. Beim langsamen Versickern durch den Waldboden wird das Wasser sogar gereinigt.
Die Blätter der Bäume und Sträucher säubern die Luft, indem sie Staub und andere Schmutzteile aus der Luft auffangen. Laute Geräusche können durch dichte Wälder abgeschwächt werden. Ein solcher Lärmschutz ist beispielsweise für Menschen, die in der Nähe stark befahrener Straßen wohnen, wichtig.
An Hängen und Bergen sieht man oft sehr deutlich, dass Wälder noch mehr leisten. Bäume, Sträucher und andere Pflanzen halten mit ihren Wurzeln die Erde fest, sodass sie bei starkem Regen nicht weggespült oder vom Wind weggeblasen werden kann. Außerdem schützen die Wälder vor Lawinen an hohen Bergen und halten Steine beim Herunterfallen zurück. In all diesen Fällen wirken die Bäume an den Hängen als »Stopper«, sodass weder Schnee, noch Erde, Schlamm oder Steine große Strecken nach unten rutschen oder rollen und mit ihrer Wucht und Geschwindigkeit andere Dinge mit sich reißen und zerstören.
Tipp für ein Experiment:
Wie sehr die Bäume die Luft reinigen, könnt ihr selbst in einem kleinen Experiment prüfen. Befestigt dafür durchsichtiges Klebeband auf Blättern und zieht es vorsichtig ab. An dem Klebeband bleiben die Staubteilchen hängen, sodass ihr erahnen könnt, welche Mengen von den Bäumen festgehalten werden.
Sicher habt ihr schon den Begriff »Klimawandel« gehört. Oder ihr habt vielleicht selbst bemerkt, dass es nicht mehr so viel regnet und schneit und dass es viel wärmer ist als noch vor ein paar Jahren? Das passiert, weil zu viel Kohlendioxid (CO2) von Fahrzeugen und Industrieanlagen in die Erdatmosphäre gelangt.
Die wichtigste Schutzmaßnahme dagegen ist, Ökosysteme zu stärken, die Kohlendioxid speichern. Das sind neben den Meeren vor allem Wälder. Bäume nehmen Kohlendioxid aus der Luft auf, um damit Holz zu bilden. In Form von Kohlenstoff halten sie es sozusagen ihr ganzes Baumleben lang fest. Und auch darüber hinaus bleibt der Kohlenstoff im Holz gebunden, ohne wieder in die Atmosphäre der Erde zu entweichen, wenn es als Holz bestehen bleibt. Wer also sein Haus mit Holz baut und Holzmöbel kauft, leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Umwelt, indem Kohlenstoff darin festgehalten wird.
In Deutschland beachten die Forstleute deshalb schon seit über 300 Jahren das Prinzip der Nachhaltigkeit, das heißt, es wird jährlich nicht mehr Holz genutzt als neues Holz nachwächst. Ungefähr 62 Millionen Tonnen Kohlenstoff werden bei uns pro Jahr im Holz der Waldbäume gebunden.
In den vergangenen Jahren hat sich der Klimawandel in den Wäldern durch andauernde Trockenheit, Borkenkäfer und Stürme, die große Schäden verursacht haben, bemerkbar gemacht. Weil Wissenschaftler das vorausgesagt haben, bereiten die Förster bereits seit etwa 30 Jahren den Wald für die Zukunft vor. Sie pflanzen zum Beispiel Baumarten, die an ihren Standorten mit den Boden- und Klimaverhältnissen besser zurechtkommen und später einen stabileren Wald bilden werden.
Deutschland ist sehr waldreich und nimmt von den jährlich hierzulande ausgestoßen Treibhausgasen 7 % Kohlenstoff auf und bindet diese im Holz. Es gibt sehr viele Länder mit sehr wenig oder ganz ohne Wald.
Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, was das für die Welt bedeutet?
Ein Nationalpark ist ein Gebiet, das genau so bleiben soll wie es jetzt ist oder in dem sich die Natur frei entwickeln darf. Dafür müssen große Teile schützenswert sein. Das können Wälder, offene Flächen oder sogar Teile von Meeren sein. Der Mensch darf dieses Gebiet nicht zu stark nutzen, damit Pflanzen, Tiere und das Ökosystem erhalten und nicht geschädigt werden.
Es bedeutet aber nicht, dass Menschen dort nicht leben oder Urlaub machen dürfen. Es heißt nur, dass es strengere Regeln gibt, an die sie sich halten müssen.
Schon um 1800 begannen Menschen, sich Gedanken darüber zu machen, wie man die Natur schützen kann. Sie sahen, dass durch die schädlichen Einflüsse der Industriealisierung, die Natur schnell geschädigt oder gar zerstört wurde. 1864 wurde dann der erste Nationalpark in den USA gegründet: der Yosemite-Nationalpark (ausgesprochen: Joh-Ssämmiti).
Später wurden Nationalparks dann auch in anderen Teilen der Welt eingerichtet. Heute gibt es insgesamt 4.000 Stück, 16 allein in Deutschland. In Sachsen haben wir den Nationalpark Sächsische Schweiz, der von Pirna bis an die tschechische Grenze reicht.
Ein Biosphärenreservat ist eine von der UNESCO unter Schutz gestellte Region, die beispielhaft und mit gutem Vorbild zeigt, wie sich eine besondere, artenreiche Natur entwickelt, wenn der Mensch dieses Gebiet durch umweltverträgliches Leben und Wirtschaften erhält.
Die UNESCO ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Diese drei Themen beachten die Mitarbeiter der Biosphärenreservate bei ihrer Arbeit besonders. Sie informieren beispielsweise Gäste durch Vorträge oder Führungen, beobachten und dokumentieren das Vorkommen seltener Tier- und Pflanzenarten und präsentieren bei Veranstaltungen und in Ausstellungen regionale Traditionen, Handwerke und Produkte.
Alle Biosphärenreservate sind in vier verschiedene Zonen aufgeteilt: Kernzone, Pflegezone, Entwicklungszone und Regenerierungszone. Für jede Zone gelten bestimmte Aufgaben und Regeln.
Weltweit gibt es 701 UNESCO-Biosphärenreservate in insgesamt 124 Staaten. In Deutschland sind es 16 Gebiete. Eines davon ist das sächsische »Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft«. Zusammen mit dem südbrandenburgischen Teil ist es das größte zusammenhängende Teichgebiet Mitteleuropas. Charakteristisch sind die Vielzahl verschiedener Lebensräume (Wälder, Felder, Ortschaften und Teiche) auf kleinem Raum und eine außergewöhnliche Artenvielfalt.
Im Gebiet des Biosphärenreservates gibt es noch eine weitere Besonderheit: Hier leben etwa 40.000 Menschen, die einer nationalen Minderheit angehören – die Sorben. Die Sorben sprechen eine eigene Sprache und pflegen kulturelle Traditionen, deren Erhalt durch den Freistaat Sachsen besonders unterstützt wird.
Wusstest Du, dass...
dass das Biosphärenreservat in Sachsen auch »Land der tausend Teiche« genannt wird? Die ersten Teiche wurden bereits vor Jahrhunderten von Menschen für den Zweck der Fischzucht angelegt. Sie blieben erhalten, weil sie bis heute bewirtschaftet und gepflegt werden. Ohne eine Nutzung würden die Teiche nach und nach verlanden und irgendwann wieder zu Wald werden. Daher ist es wichtig, dass die Leute den Fisch der Region kaufen.
Bereits im 8. Jahrhundert tauchte das Adjektiv »wildi« im Althochdeutschen auf, was »unbebaut« und »ungezähmt« bedeutet. Es wird noch heute in vielen Sprachen als »wild« oder »vill« verwendet. Das Wort Wildnis leitet sich davon ab. Eine wissenschaftliche Erklärung des Begriffs gibt es nicht. Es hat eher eine umgangssprachliche Bedeutung und meint eine unberührte Landschaft im Vergleich zu einem Gebiet, das vom Menschen genutzt und verändert wurde.
Wildnis kann positiv im Sinne von »unschuldig« oder »Urnatur« oder auch negativ als »unordentlich« verwendet werden. Weltweit gibt es Wildnisgebiete. Diese dienen dem Schutz ursprünglicher, natürlicher Landschaften. In den Gebieten werden aber auch Abläufe und Zusammenhänge in der Natur erforscht, um diese besser verstehen zu können. Auf allen Kontinenten und in den verschiedenen Ländern wird Wildnis unterschiedlich verstanden. Daher legen auch viele Länder selbst für sich fest, was sie als Wildnis ansehen und wie viel sie davon in ihrem Land haben wollen.
Die größten Wildnisgebiete – zum Teil fast völlig vom Menschen unberührt – befinden sich in der Antarktis, in heißen und kalten Wüsten der Erde, in den Meeren und in den Amazonas-Waldgebieten in Südamerika. In Europa gibt es Wildnis vor allem in den kalten nordischen Gebieten, auf sehr hohen Bergen und in den Kernzonen der Nationalparks.
In Deutschland machen Wildnisgebiete ca. 3 % der Landesfläche aus. Ein wichtiges Gebiet liegt hier in Sachsen: das Naturschutzgebiet Königsbrücker Heide.
Wusstest Du, ...
dass Biberr richtige Wildnis-Architekten sind? Indem sie Wasser anstauen, verändern sie ganze Landschaften und lassen Lebensräume für andere Tiere und Pflanzen entstehen. Auf diese Weise entwickelt sich neue Wildnis.
Zu den Aufgaben eines Försters gehören die Waldentwicklung, die Holz- und Wildvermarktung, die Arbeitsplanung der Waldarbeiter, der Waldnaturschutz und die Waldbesitzerberatung.
Die Grafik zeigt Herrn Grünbaum. Er arbeitet im Wald als Förster. Er liebt seinen Job sehr: »Ich baue den Wald um, damit dieser fit für den Klimawandel wird und ich kümmere mich um den Waldnaturschutz. Wir Förster sind Ökosystemmanager, die dafür sorgen, dass die Artenvielfalt erhalten bleibt und trotzdem Holz für die Bevölkerung zur Verfügung steht. Außerdem manage ich die Aufgaben der Waldarbeiter und berate andere Waldbesitzer.«
Das ist ja ein riesiges Aufgabenfeld! Aber keine Sorge, Herr Grünbaum hat tolle Kollegen, die ihm helfen. Da ist Herr Starke, der Waldarbeiter, der Bäume pflanzt, pflegt und fällt. Herr Bär ist Maschinenführer. Er sitzt am Steuer der großen Forstmaschinen, rückt Baumstämme aus dem Wald und legt sie so ab, dass sie per Lkw ins Sägewerk gebracht werden können. Einen anderen spannenden Job erledigt Moritz, das Pferd vom Pferderücker Herrn Wiese: Moritz zieht Holzstämme aus dem Wald, überall da, wo Maschinen nicht eingesetzt werden können.